Kärntner

Kasnudeln

Published March 2025



Tante Traudis Kasnudel-Rezept

Meine Tante Traudi ist 94 Jahre alt und macht die Kasnudeln immer noch einmal im Monat für die ganze Familie selbst. Nur eines macht sie nicht mehr: Sie krendelt die Nudeln nicht. Das wäre ihr inzwischen zuviel des Aufwands. Sie sticht die Nudeln mit ihrem alten Teigradel halbmondförmig aus und sorgt nach dem Kochen streng dafür, dass die Kasnudeln auf dem Teller ordentlich in brauner Butter schwimmen. Auch bei der Menge des Bröseltopfens bleibt sie stur: "Das sind Kasnudeln und keine Kartoffelnudeln" befindet sie und gibt in ihre Füllung ein ganzes Kilo Bröseltopfen. Diese Kärntner Spezialität kauft sie ausschließlich auf dem Klagenfurter Bauernmarkt, und zwar den "Landtopfen" aus Rohmilch von der Marisa Schaschel. Die Nudelminze bringt meine Cousine Sabine, Traudis Tochter, jeden Sommer vom Wochenmarkt in Jesolo mit. Und zwar als ganzes Büschel. Das wird dann in der Speis' zum Trocknen aufgehängt, und bei Bedarf rebelt die Traudi die benötigte Menge frisch in die Füllungsmasse. Ein Rat von ihr: Nicht geizen mit der Minze! Und auch nicht mit dem Salz.

 


Zutaten:

 

Teig:

750 g Weizenmehl

2 Eier

1 EL Salz

3 EL Sonnenblumenöl

400 ml lauwarmes Wasser

etwas Öl zum Bestreichen des Teigs

 

Füllung:

6 große, mehlige Kartoffeln (gut 1 Pfund)

1 kg Bröseltopfen

2 Zwiebeln

2 EL Butter

2 EL frische, feingehackte Petersilie (oder Kerbel)

1 Handvoll getrocknete Nudelminze ("Braune Minze")

Salz

125 g Butter

3 EL frischer, gehackter Schnittlauch

 


Zubereitung:

  • Für den Teig das Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Eier, Öl und Salz in die Mulde geben und mit Hilfe einer Gabel mit rührenden Bewegungen langsam mit dem Mehl vermischen. Nach und nach das Wasser dazugeben und alles von außen nach innen mit den Händen zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten (wieviel Wasser nötig ist, hängt vom Mehl ab, meist ist die gesamte Menge von 400 ml nötig). Teig solange kneten, bis er homogen und glatt ist, sich leicht von der Arbeitsfläche löst und seidig glänzt. Teig zur Kugel formen, mit etwas Öl bestreichen und in einer Schüssel bei Zimmertemperatur etwas ruhen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Kartoffeln waschen und mit der Schale gar kochen. Kartoffeln abgießen und leicht auskühlen lassen. Anschließend die Kartoffeln schälen und mit Hilfe einer Kartoffelpresse in eine große Schüssel pressen.
  • Zwiebeln fein hacken und mit der Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze unter Rühren goldbraun braten. Anschließend die Petersilie unterrühren und ca. 1 Minute mit anschwitzen.
  • Bröseltopfen und die Zwiebel-Petersilienmischung zu den durchgedrückten Kartoffeln geben und mit den Händen locker miteinander mischen. Gerebelte Nudelminze dazugeben und die Füllung mit Salz abschmecken.
  • Mit den Händen aus der Füllung faustgroße Knödel formen und beiseite stellen.
  • Teig dünn ausrollen, mit etwas Abstand zueinander die Füllungsknödel auf einer Hälfte des ausgerollten Teiges verteilen und die andere Teighälfte darüber klappen. Rund um die Füllung den Teig mit der Hand gut festdrücken und anschließend mit Hilfe eines Teigradels halbmondförmig ausstechen.
  • In einer Pfanne die Butter bei milder Hitze langsam schmelzen und goldbraun bräunen.
  • Einen großen Topf zu Dreivierteln mit Wasser füllen, salzen und das Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser siedet (knapp unter dem Kochpunkt), die Nudeln hineingeben, die Hitze runterschalten und die Kasnudeln ca. 10 Minuten sieden lassen.
  • Nudeln abseihen, auf Teller verteilen, mit der braunen Butter begießen und mit Schnittlauch bestreut servieren. Dazu passt ein grüner Salat mit frischen Kräutern und Kürbiskernöl-Vinaigrette.

Traudi über die Schulter geguckt - so macht sie ihre Kasnudeln:


Sehr fein ist auch dieses Rezept von Ingeborg Daberer aus St. Daniel im Gailtal:

 

Kärntner Kasnudeln

 

Teig:

  • 500 g Weizenmehl
  • Salz
  • ca. 1/8 l lauwarmes Wasser

Füllung:

  • 500 g mehlige Kartoffeln
  • 750 g Kärntner Bröseltopfen
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Butter
  • 2 EL feingehackte Braune Minze
  • 1 EL feingehackter Kerbel
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

 

Zubereitung:

  • Mehl in eine Schüssel sieben und leicht salzen. Mit so viel lauwarmem Wasser wie nötig (das kann 1/8 l sein oder auch etwas mehr) eine weiche, aber nicht allzu klebrig-feuchte Masse anrühren und diese mit den Händen zu einem glatten, seidig glänzenden und geschmeidigen Teig kneten, anschließend ½ Stunde ruhen lassen.
  • Die Kartoffeln mit der Schale kochen, schälen, gut ausdampfen und abkühlen lassen. Danach in eine Schüssel passieren (z.B. mit der Flotten Lotte). Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in der Butter glasig dünsten. Mit dem Bröseltopfen und den Kräutern zur Kartoffelmasse geben, salzen, pfeffern und gut durchmischen (am besten mit den Händen).
  • Nudelteig auf einer bemehlten Fläche 2 mm dünn ausrollen. Mit einem Glas Kreise von 8 mm Durchmesser ausstechen. Nun in die linke, bemehlte Hand je einen Teigkreis legen und diesen mit einem Messer so mit der Topfen-Kartoffelmasse bestreichen, dass es aussieht wie ein dick bestrichenes Butterbrot. Die Füllung sollte sich in der Mitte nach oben wölben. Die Hand zur Faust machen, damit die Nudel zusammenklappt. Die Teigränder gut andrücken und dabei ½ Zentimeter nach außen ziehen.
  • Teigrand durch stückweises Umklappen wie einen geflochtenen Kranz verschließen („krendeln“). Die Nudeln in köchelndem Salzwasser sieden, bis sie nach oben steigen. Mit zerlassener Butter und grünem Salat servieren.

 

Gasthof Grünwald

 St. Daniel 17

 A – 9635 Dellach im Gailtal

www.gruenwald.dellach.at



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