Ja, wo sind denn die Rosinen?
Der Guglhupf Seiner Majestät,
Kaiser Franz Joseph I.
Gestatten - Ihre Majestät, der Kaiserguglhupf! Einige wenige Originalrezepte für dieses Prachtexemplar existieren noch. Fast alle enthalten unglaublich viele Eier und kommen meist ohne Rosinen aus. Das gewisse Etwas hat der Kaiser unter den Guglhupfs aber auf jeden Fall! Er schmeckt wie in Form gegossener Champagner, ist die Luftigkeit und Lockerheit in Person (wenn man das von einem Kuchen so behaupten darf) und geschmacklich ausgesprochen fein und elegant - buttrig, kaum süß und unvergleichlich flaumig. "Flaumig" sagte man zu Kaisers Zeiten, wenn etwas im heutigen Sinne "fluffig" war. Aber fluffig - pffffft! - kann doch jeder. Also, gemma, gemma: gleich nachbacken und probieren!
Ein Muss für den Guglhupf:
Eier, frisch vom Bauernhof.
Zutaten
Dampfl (Vorteig)
50 g Weizenmehl
100 ml Milch
1 TL Zucker
30 g Hefe
Teig
1 Bio-Zitrone
1 Vanilleschote
150 g zimmerwarme, weiche Butter
100 g feiner Backzucker
1 gute Prise Salz
12 Eigelb
200 g Weizenmehl
100 ml Sahne
1 EL brauner Rum (oder österreichischer Stroh-Rum)
1 Msp geriebene Muskatblüte (Macis)
Butter und ganze, geschälte Mandeln für die Form
Puderzucker zum Bestäuben
Sind keine ganzen Mandeln zur Hand,
tun's Mandelblättchen auch.
Zubereitung
Das Rezept geht nach dem Foto weiter ...
Gughlhupfformen aus
der k. u. k. Hofzuckerbäckerei.
Hofsilberkammer, Wien
Fortsetzung Zubereitung:
Dem Kaiser hätte es gemundet.
(Kaiserin Elisabeth mochte Guglhupf
lieber ohne Puderzucker und Mandeln.)
"Für Ihre Majestät keine Mandeln!
Mehlspeisen für Ihre Majestät
dürfen nicht mit Puderzucker
bestreut werden."
(Handschriftliche Vorschrift von
Otto Desbalmes, Chefkoch
des österreichischen Kaiserpaars).
Die Zutatenliste stammt von Hofzuckerbäcker Friedrich Hampel.
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