Bauernkrapfen

(Ungefüllte Krapfen)


Lauwarm - ein Traum!


Das Krapfenbacken habe ich von meiner Oma gelernt. Sie war Österreicherin, geboren in Kärnten, später lebte sie in der Steiermark. Auf dem Land dort sind die Krapfen noch heute meist ungefüllt. So hat meine Oma sie gemacht - so mag ich sie am liebsten. Und so luftig und locker wie die sind, brauchen sie auch nichts anderes! Bisserl Puderzucker obendrauf (ich gebe meist noch etwas Zimt dazu) - fertig. Und auch, wenn es ungesund sein soll: Lauwarm schmecken sie einfach am allerbesten. Bei uns gibt es sie immer zu Neujahr. Und dann noch einmal im Fasching. Dazu Kaffee. Oder ein Glaserl Schampus. Hier das Rezept:


Zutaten

 

Vorteig (Dampfl):

100 g Weizenmehl

1/8 l Milch

1 TL Zucker

10 g Hefe

 

Teig:

1 Bio-Zitrone

500 g Weizenmehl

2 EL Zucker

1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker

1 Prise Salz

10 g Hefe

4 Eigelb

75 g Butter (zimmerwarm)

2 EL Rum

100-200 ml lauwarmes Wasser

 

Zum Ausbacken:

2 l Sonnenblumenöl + 250 g Butterschmalz

Puderzucker (zum Bestäuben)

 

Für ca. 30 Krapfen


Das Geheimnis: Öl und Butterschmalz


Zubereitung

  • Am Vortag den Vorteig (Dampfl) zubereiten: Mehl in eine kleine Schüssel sieben, Milch mit dem Zucker lippenwarm erwärmen, die Hefe hineinbröckeln und kurz rühren, bis sie sich auflöst. Milch-Hefe-Mischung zum Mehl geben, gut verrühren. Schüssel mit einem Teller oder Klarsichtfolie abdecken und bis zum nächsten Tag in den Kühlschrank stellen.
  • Am nächsten Tag eine halbe Stunde vor der Zubereitung des Hauptteigs das Dampfl aus dem Kühlschrank holen und Zimmertemperatur annehmen lassen.
  • Bio-Zitrone heiß abwaschen und trocken tupfen.
  • Für den Teig Mehl, Zucker, Vanillezucker und eine gute Prise Salz in eine Rührschüssel geben, Zitronenschale dazu reiben, restliche Hefe hineinbröckeln, Eigelbe, Butter in Flöckchen und den Rum sowie den Vorteig und 100 ml lauwarmes Wasser hinzufügen und alles mit den Knethaken des Rührgeräts oder mit der Küchenmaschine etwa eine Minute verrühren. Ist der Teig zu fest, noch etwas lauwarmes Wasser dazugeben. Anschließend den Teig auf höchster Stufe 10 Minuten (mit der Küchenmaschine) oder 15 Minuten (mit dem Handmixer) rühren und schlagen - so lange, bis er glatt ist, seidig glänzt, Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst.
  • Anschließend die Teigschüssel mit einem feuchten Küchentuch abdecken und den Teig aufs doppelte Volumen aufgehen lassen (das dauert eine gute Stunde).
  • Auf einem großen, bemehlten Holzbrett den Teig anschließend nochmals kurz durchkneten, locker zur Rolle formen und zu einem circa 2 cm dicken Rechteck ausrollen.
  • Teig in 5 x 5 cm große Stücke schneiden und diese in der Mitte mit einem Messer 1-2 cm einritzen. Krapfenstücke mit etwas Abstand zueinander auf ein bemehltes Brett oder Küchentuch legen, leicht mit Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch locker zudecken und nochmals aufs Doppelte aufgehen lassen. Das dauert wieder etwa 1 Stunde.
  • Zum Ausbacken das Öl in einen hohen, breiten Topf geben und erhitzen. Wenn man einen Holzöffel hineinhält und es bilden sich sofort Blasen um den Stiel, ist die Temperatur richtig.
  • Krapfen ins heiße Öl legen, bei geschlossenem Deckel 2 Minuten auf einer Seite goldgelb backen (ein Glasdeckel ist perfekt), Deckel abnehmen, Krapfen wenden, Unterseite (ohne Deckel) eine Minute goldgelb backen, anschließend Krapfen mit Hilfe eines Schaumlöffels herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
  • Auf diese Weise nach und nach alle Krapfen ausbacken, mit Puderzucker besträuen und lauwarm servieren.

Ohne Zucker isst man sie in Bayern

und Österreich auch zum Bier.


Krapfen wie im Bilderbuch!

(Wiener Kochbuch, 1930er Jahre)


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